Brinell, Rockwell & Vickers
Härteprüfungen in der Übersicht
Härteprüfungen werden an den meisten Werkstoffen, und insbesondere an Metallen, in der einen oder anderen Form bereits seit mehr als 250 Jahren durchgeführt und geben wichtige Aufschlüsse über die Eigenschaften eines Werkstoffs.
Härteprüfung nach Rockwell (HR)
Bereits 1908 wurde die Rockwell-Eindringprüfung vom Wiener Professor Paul Ludwik entwickelt. Die kommerzielle Bedeutung erlangte das Verfahren jedoch erst ca. 1914 als die Brüder Stanley und Huge Rockwell dieses weiterentwickelten und zum Patent anmeldeten.
Rockwell ist eine international gebräuchliche Masseinheit für die Härte technischer Werkstoffe. Das Kürzel besteht aus HR (Hardness Rockwell, Härte nach Rockwell). als Kennzeichnung des Prüfverfahrens gefolgt von einem weiteren Buchstaben, der die Skala und damit die Prüfkräfte und Prüfkörper angibt.
Grundlage des Prüfverfahrens ist die Eindringtiefe eines Prüfkörpers in den Werkstoff.
Härteprüfung nach Rockwell C (HRC)
Die Rockwell-Härte C, HRC, ist die im europäischen Raum gebräuchlichste Härteprüfung. Dabei wird ein Diamantkegel mit 1471N (150kg) in das zu prüfende Werkstück gedrückt. Die Härte wird durch Messen der Eindringtiefe des Diamantkegels ermittelt.
- HRC zum Prüfen von harten Werkstoffen und von grossen Proben (Prüfkraft 150kg)
- Normen: ASTM E18, DIN EN ISO 6508-1
Härteprüfung nach Brinell (HB)
Die vom schwedischen Ingenieur Johan August Brinell im Jahre 1900 entwickelte und auf der Weltausstellung in Paris präsentierte Methode der Härteprüfung kommt bei weichen bis mittelharten Metallen, wie zum Beispiel unlegiertem Baustahl, Aluminiumlegierungen, Kupfer und Kupferlegierungen zur Anwendung.
Dabei wird eine Hartmetallkugel mit einer festgelegten Prüfkraft F in die Oberfläche des zu prüfenden Werkstückes gedrückt.
Die Prüfung erfolgt mittels eines Messgeräts, welches eine Wolframkarbidkugel in die Probeoberfläche presst. Der entstandene Eindruck wird optisch vermessen.
- Zum Prüfen der Härte von weichen bis mittelharten Werkstoffen
- Normen: ASTM E10, ISO 6506-1 bis 6506 -4
Härteprüfung nach Vickers (HV)
Die im Jahr 1925 von Smith und Sandland entwickelte und nach dem britischen Rüstungskonzern Vickers benannte Härteprüfung wird zur Prüfung homogener Werkstoffe, aber auch zur Härteprüfung dünnwandiger oder oberflächengehärteter Werkstücke und Randzonen eingesetzt.
Anders als bei der Rockwellprüfung wird eine gleichseitige Diamantpyramide mit einem Öffnungswinkel von 136° unter einer festgelegten Prüfkraft in das Werkstück eingedrückt. Aus der mit einem Messmikroskop festgestellten Länge der Diagonalen des bleibenden Eindrucks wird die Fläche des Eindruckes errechnet. Das Verhältnis von Prüfkraft N zur Eindruck Fläche ergibt die Vickershärte.
- Zum Prüfen der Härte von weichen bis harten Werkstoffen
- Normen: ASTM E92 / E384, ISO 6507-1 bis 6506 -3
Umwertung von verschiedenen Härtezahlen und Zugfestigkeit
Die Umwertung ist grundsätzlich mit Ungenauigkeiten behaftet und ergibt lediglich Näherungswerte.
Übersicht Laborleistungen
Die gesamte Übersicht der Laborleistungen und die Preisliste finden Sie unter nachfolgendem Link:
Modernes
Werkstofflabor
Neutrale Expertisen, metallografische- oder chemische Untersuchungen & mehr.
Im hauseigenen Werkstofflabor prüfen unsere Werkstofftechniker gerne Ihr Material, mit dem geeigneten Verfahren, auf die gewünschte Härte. Wir prüfen auch Materialien von Drittanbietern.
Hanspeter Grädel
Leiter Werkstofflabor